Sonder-Prüfordnung und Kennzeichnungsübersicht
Deutsche Auslandspostämter und Kolonien
Diese spezielle Anlage betrifft
Nachstehende Regelungen ergänzen die jeweils gültige Fassung der Prüfordnung des Bundes der philatelistischen Prüfer e.V.

1. Prüfungen
Vorläufer werden entsprechend der Farbkatalogisierung des Deutschen Reiches (MICHEL Nr. 31 - 50) geprüft, auch wenn die dort aufgeführten Unterfarben im Kolonialteil des MICHEL-Spezial-Katalogs nicht gesondert katalogisiert sind.

Belegstücke der Deutschen Post in China, MICHEL Nr. 8 - 14, I - IV, werden aus Gründen der Fälschungsbekämpfung nicht signiert. Es werden ausnahmslos Atteste/Befunde ausgestellt.

2. Stempelfragen
Lose Marken bzw. Marken auf Briefstücken und Belegen mit nicht als zeitgerecht feststellbarem Stempelabdruck (sog. Sorte II) werden gemäß der Prüfordnung des BPP behandelt, erhalten jedoch als zusätzliches Prüfkennzeichen einen schraffierten Kreis, soweit sie signiert werden.

Entwertungen auf ordnungsgemäß beförderten Ganzstücken, die zwar zeitgerecht, jedoch mit bereits ausgemusterten Aushilfs-Stempeln angebracht wurden, werden ebenfalls als Abstempelungen der Sorte II angesehen und entsprechend geprüft (Deutsche Post in China aus der Zeit des „Boxer“-Aufstandes).

Echte Entwertungen, deren ordnungsgemäße Anbringung ungeklärt ist (z.B. Massenabstem-pelungen des Dienstsiegels von Ponape, Entwertungen des Einkreisstempels „Tsingtau“ aus November 1914 sowie „Truk 11.10.14“ oder „Fagamalo“ aus 1914), werden nicht signiert.

Blankogestempelte Ganzsachen werden rückseitig am Unterrand des Wertstempels signiert. Marken auf Ganzstücken, für die der Nachweis einer ordnungsgemäßen, postalischen Beförderung nicht erbracht werden kann, werden wie Briefstücke geprüft.

3. Qualität
Einige Ausgaben dieses Prüfgebietes - dies gilt insbesondere für die frühen Ausgaben der Deutschen Post in der Türkei sowie die frühen Auflagen der „Krone/Adler“-Serie MICHEL Nr. 45 - 50 - zeigen öfter Zahnverkürzungen. Da die Herstellung der Marken auf weichem bzw. dünnem Papier erfolgte, werden Stücke mit leichten Zahnverkürzungen nicht als minderwertig angesehen, sondern als einwandfrei geprüft.

4. Kennzeichnungsübersicht
Grundsätzlich gilt die Regel, dass geringwertige Marken signiert werden und höherwertige Marken ein Attest/Befund/Kurzbefund erhalten. Sofern Marken - insbesondere solche der mittleren Preisklasse - jedoch nur signiert werden sollen, gilt - zur Vermeidung von Verwechslungen und zur Aufdeckung nachträglicher Veränderungen an den Signaturen - nachstehende Kennzeichnungsübersicht.

Die meisten Marken erhalten ein einfaches Prüfzeichen, lediglich die nachstehend aufgeführten MICHEL-Nr. werden doppelt signiert.

Vorläufer:
V 45 d
V 47 a
V 47 c
V 48 c
V 50 a
Diagonale Aufdrucke
Marken mit Plattenfehlern

Deutsche Post in China

1 II d und II e
3 II d
7 I A o
PV a / aa
15 b **/*
27 I
36 A
37 A b
46 I A b o
46 II BR b

Deutsche Post in Marokko
3 b
7 II – 19 II
19 I / I
33 A b
37 b **/*
51 y o
58 I A M

Deutsche Post in der Türkei
3 b **/*
5 c
6 aa
7 ca und e
8 c
9 a und ba
10 a und aa
12 II
13 I b
13 II
14 II
20 I b und I c
20 II
21 II
23 I / I
23 II
I - VI
34 a
35 b
42 y o
46 b o
47 M

Deutsch-Neuguinea
1 e
23 II B II

Deutsch-Ostafrika
Zanzibar VZ 37 c
Belegstücke der Ostafrikanischen Seenpost erhalten ausnahmslos (Kurz-)Befunde VO 37 c
1 II
2 II und III
3 II und III
6 e und f
21 a
39 II A II b

Deutsch-Südwestafrika
1 b o
1 d o
1 e
5 d
7 c
28 y o

Kamerun
V 37 f
V 41 a
V 44 c
1 f
3 c
25 I B

Karolinen
3 II c

Kiautschou
V/M 1 II d und II e
36 I A b o

Marianen
3 II c

Marshall-Inseln
V 37 f
1 I - 4 I
3 II c
7 b
9 c
27 A II

Samoa
V 37 c und f
3 b

Togo
V 37 d und f
1 d
3 b